Julia Peglow: Design Lectures – »Marketing«

Podcast-Vorlesung »Marketing« im Modul »Designstrategie«, Pflichtfach im 4. Semester Kommunikationsdesign

»Marketing«, so hieß diese kommerzielle Disziplin des Verkaufens von Waren und Gütern während der Industrialisierung und im Zeitalter der Massenproduktion lange – ein Begriff, der heute nicht mehr weit genug greift. Denn in unserer Zeit, in der die alte, abgeschlossene und absolute Hardware-Denke immer mehr durch das Continuous Improvement und die Algorithmen der Software-Denke ersetzt wird, verändert sich auch die Verbindung von Content und der Zielgruppe auf allen Ebenen. Deshalb finde ich »Connectivity« einen treffenderen Begriff als »Marketing«. Und genau diese Mechanismen von User Connections und Netzwerken machen das Thema höchst relevant für jeden, der im Digitalzeitalter ein veritables Anliegen hinaustragen will in die Welt – wenn er nicht in der »Content Trap« verharren will.

Ziel dieses Kurses ist, genau diese Mechanismen und neuen Gesetzmäßigkeiten des Digitalzeitalters in Bezug auf Marketing und Connectivity zu verstehen:

– Wie sich Botschaften in Netzwerken verbreiten
– Warum die Connectivity immer wichtiger wird als der Content; warum z.B. heute diejenigen Unternehmen am erfolgreichsten sind, die die Fähigkeit besitzen, User Connections und Beziehungen zu monetarisieren
– Welche Rolle Design dabei spielt und was dabei relevant ist für den Design-Prozess

Vorlesung als Podcast

In den pandemiebedingten Remote-Semestern kam von den Studierenden die Rückmeldung, dass sie nicht den ganzen Tag in Zoom-Vorlesungen sitzen wollen – deshalb habe ich meine Vorlesungen als Podcast entwickelt. So können die Studierenden eigenständig mit den Airpods im Ohr entscheiden, wo und wie sie die Vorlesung hören wollen (ich freue mich persönlich sehr, wenn viele die Gelegenheit für eine langen Spaziergang nutzen).

Praktisches Projekt

Im Anschluss an jede Podcast-Folge / Vorlesung gibt es eine Rechercheaufgabe, die das gehörte vertieft, mit Beispielen aus der Praxis ergänzt sowie zum eigenständigen Denken und weiterführenden Fragestellungen anregt.

Produktion: Ramon Bessel

Julia Peglow: Design Lectures – »Marketing«

Neueste Episoden

#8 Epilog: Alles ist Marketing!

#8 Epilog: Alles ist Marketing!

14m 10s

Marketing ist nicht mehr nur die Profession, die sich am Ende der Wertschöpfungskette um die Vermarktung von industriell gefertigten Waren kümmert, die hinten vom Fließband runterfallen, an gesichtslose Konsumierende verkauft werden und fortan auf nimmer Wiedersehen in Haushalten verschwinden. Marketing, das ist nicht mehr bunte Citylight-Kampagnen, protzige Messestände und TV-Spots mit Verkaufsbotschaften.
Heute ist ALLES Marketing. Aus der ehemaligen, linearen Wertschöpfungskette ist eine weit verzweigte, datenbasierte Profession geworden, die alles durchdringt. Frage ist, ob das eigentlich gut – und was daran die Schattenseite ist. Fazit: Gottseidank sind wir Designer:innen. Es ist gut, die Mechanismen von Marketing zu kennen. Und dennoch...

#7 Markenarchitektur und Produktportfolio

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15m 28s

Die Segmentierung des eigenen Produktportfolios – die Markenarchitektur – ist ein wesentliches Marketinginstrument, um Zielgruppen gezielt ansprechen und die strategischen Unternehmensziele wie z.B. Cross-Selling verfolgen zu können. Hier gibt es vier Modelle: Branded House, Sub-Brands, Endorsed Brands und House of Brands. In der praktischen Aufgabe recherchierst du ein Beispiel für eine Form der Markenarchitektur – und stellst Überlegungen an zu den strategischen Beweggründen, die dahinter liegen.

#6 Wettbewerb

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17m 37s

Jede/r, die/der ein Produkt oder einen Service anbietet, muss mit einem Dilemma umgehen: Das Dilemma zwischen Differenzierung und Zugehörigkeit. Anders sein, das Besondere hervorheben – und doch im richtigen Segment wiedererkennbar für die Zielgruppe sein. Um Wettbewerbssegemente und Märkte zu beschreiben, legt man am besten eine Bewertungsstruktur zu Grunde – ein Standard-Modell hierfür ist das Positionierungskreuz. Auch hier gibt es einen praktischen Workshop-Teil: eine visuelle Wettbewerbsrecherche – und das Designprinzip, das jeder Branche zu Grunde liegt: Der visuelle Code.

#5 Zielgruppen

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21m 1s

Seit den 1950er Jahren hat sich die Gesellschaft stark verändert. Die gesellschaftlichen Schichten lassen sich nicht mehr so starr einteilen, es bedarf fluiderer, weicherer Modelle, um Zielgruppen zu beschreiben und zu segmentieren – beispielsweise das Modell der Sinus Milieus. Davon abgesehen haben im Digitalzeitalter große, gleichmacherische Algorithmen und Plattformen dazu geführt, dass sich in der Schwarm-Kreation »global mainstream design« immer mehr angleicht: Am Ende ist alles »premium mediocre«. An diese Folge hängt sich ein praktischer Design-Workshop an: eine Recherche und Visualisierung der visuellen Welt der Zielgruppe.